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Todesnachricht mit erlogenen Fakten, die Naziverbrecher wollten Unruhe in der Bevölkerung vermeiden

Die Todesnachricht

Die entsetzliche Nachricht von der Ermordung des August Steinsiek, nicht an die Ehefrau, sondern an seinen Vater gerichtet, zeigt die Verlogenheit der Naziverbrecher und ihrer eingespielten Mittäter. Die Mordtat wird als Erkrankungsfolge dargestellt. Die Angehörigen der Opfer sollten zur Bezahlung von Überführungsgebühren einer Urne animiert werden. Eine übliche Vorgehensweise unter dem Verbrecher Zill, der als Lagerkommandant Dachau befehligte. Zill wurde übrigens nach seinem Tode unweit des Lagers normal beerdigt und lange stand sein Grabstein unbehelligt. Auch der Nazi-Oberbürgermeister von Bottrop, „Graf von Stosch“, Oberbürgermeister von 1935 bis 1941, entging einer Bestrafung und starb unbehelligt 1955 in Essen. In seiner Regide kam es in Bottrop zu „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Aussagenerpressung mittels Folter und Misshandlungen in 237 Fällen, darunter zwei Selbstmorde nach Misshandlungen…“(Wikipedia). Dem Nazi gelang es, wohl mit Hilfe früherer Parteigenossen, sich in einem Prozeß als unschuldig darzustellen und die unbestrittenen Verbrechen auf niedere Dienstgrade abzuwälzen. Stosch dürfte letztlich der entscheidende Weichensteller für den Tod von August Steinsiek gewesen sein. Die Bediensteten des Bottroper Rathauses waren wie Stosch fast ausnahmslos Mitglieder der Nazipartei.